Ob Deine Katze zu Haarballen neigt, hat in der Regel gar nicht viel mit dem Alter oder der Rasse der Katze zu tun. Ich zumindest hoffe einfach immer nur, nicht von diesem typischen Geräusch mitten in der Nacht aufgeweckt zu werden, wenn eine meiner Katzen mal wieder zum Würgen anfängt und sie dann die herausgewürgte nasse Haarmasse ausgerechnet auf dem Teppich hinterlässt.
Das Thema Haarballen bei Katzen löst nicht unbedingt die angenehmsten Gefühle aus, wenn wir an unsere Samtpfoten denken. Da ist eher mal ein „igitt“ oder „wie eklig“ zu hören. Aber bleiben wir mal sachlich. Haarballen haben nämlich auch einen zoologischen Namen. Sie heißen auf lateinisch Trichobezoar.
Doch wie kommt es zu Haarballen?
Katzen haben kleine Widerhaken auf der Zunge und wenn sie damit ausgiebig ihr schönes Fell putzen, nehmen sie damit einzelne Haare auf und verschlucken sie dann. Im Normalfall werden diese Haare dann dem Verdauungstrakt zu geführt und später mit dem Kot einfach wieder ausgeschieden.
Wenn eine Katze hingegen den Haarballen aufstößt und er den Katenkörper über das Maul verlässt, ist das eigentlich nicht normal.
Doch keine Sorge, deshalb muss es noch nicht gefährlich sein.
Aber es könnte einen Hinweis darauf sein, dass die Katze vielleicht in Unruhe ist oder sich zu viel putzt.
Wir selbst haben drei Langhaarkatzen und vier Kurzhaarkatzen. Die Kurzhaarkatzen haben in der Regel keine Probleme mit Haarballen. Aber eine der Langhaarkatzen hat eine leichte Neigung dazu. Medizinisch gesehen ist alles in Ordnung bei ihr, aber sie ist sehr sensibel und lässt sich bei der Fellpflege auch nicht so gerne helfen.
Ihr solltet aber auch auf jeden Fall das Fell der Katze genauer untersuchen, dann übermäßiges Putzen kann auch ursächlich eine Futtermittelallergie mit Hautreaktion oder Juckreiz mit Parasitenbefall haben.
Vorsicht ist geboten, wenn sich im erbrochenen Haarballen auch noch kaffeesatzartige Beimengungen befinden. Dies ist in der Regel getrocknetes Blut aus dem Magen und eine solche Beobachtung muss als Notfall betrachtet werden. Ein sofortiger Tierarztbesucht ist erforderlich!
Besonders gefährlich ist die Situation, wenn der Haarballen im Körper sehr groß wird und den Verdauungstrakt verstopft. Auch hier muss sofort der Tierarzt konsultiert werden. Ein solch großer Haarballen muss in der Regel operativ entfernt werden.
Wichtig ist auch, einen Haarballen von normalem Erbrochenem zu unterscheiden. Vielleicht kennt Ihr das auch: Der Katze schmeckt das Essen mal wieder super, sie schlingt es gierig in sich hinein und kurz darauf wird das Futter unverdaut wieder erbrochen. Hier sieht man ganz deutlich, dass es sich um erbrochenes Katzenfutter handelt.
Erbrochene Haarballen hingegen bestehen aus einer Ansammlung von Katzenhaaren und sehen aus wie eine nasse Zigarre.
Mein Tipp für Euch: Behaltet Eure Katze, die Haarballen erbricht, im Auge. Lasst vielleicht mal einen Check-up beim Tierarzt machen, wenn es eine zu Unruhe tendierende Katze ist, probiert vielleicht mal Bachblüten aus oder besorgt ihr ein Bettchen, in dem sie sich beschützt und sicher fühlt. Und wenn sie sich nicht kämmen oder bürsten lässt, hilft manchmal auch eine intensive Massage. Da hatte ich anschließend oft auch ganze Fellberge zwischen den Fingern und auf dem Sofa.